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'Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort.
Und die Welt hebt an zu singen,
triffst Du nur das Zauberwort.'
Joseph von Eichendorff


Diese Worte üben auf mich immer wieder einen ganz besonderen Zauber aus.
Magische, verheißungsvolle Worte.
Begeben wir uns auf die Suche nach dem 'Zauberwort', erschließt sich uns die Schönheit in der Welt und inspiriert uns zu eigenem Schaffen.


Mittwoch, 1. April 2015

Mosaik - von Schlössern, Burgen und Schiffen


Wie ich bereits erzählt habe, bekam ich diese kleinen Kacheln von einer Freundin geschenkt. War es ein Zufall, daß die Motive so gut zu mir passen ?
Zuerst wußte ich gar nicht so recht, wie und wo ich sie verwerten könnte. Aber sie gefielen mir. Immer wieder betrachtete ich sie und entdeckte langsam eine sehr enge Beziehung zu markanten Themen in meinem Leben.

Das Schiff
nichts hat mich wohl mehr geprägt als
mein Leben auf dem Schiff. 


Hineingeboren in eine Familie mit uralter Schiffertradition und aufgewachsen auf einem Binnenschiff verbinde ich damit meine schönsten Kindheitserinnerungen. Das Leben auf dem Mikrokosmos Schiff, auf sehr begrenztem Raum mit der Familie, vermittelte mir eine große Geborgenheit und gleichzeitig war die Welt fast ohne Grenzen. Viel Zeit verbrachte ich mit meinen Eltern im Ruderhaus - dem Steuerstand. Mein Vater war immer da. Er ging nicht morgens zur Arbeit und kam abends erst wieder nach Hause. Arbeitsplatz und Zuhause waren identisch.


Ich hatte in der Regel keine Spielkameraden, keinen Kindergarten, kein Fernsehen - aber nichts hat mir gefehlt.
Jeden Tag an einem anderen Ort, jeden Tag andere Eindrücke. Die ganze weite Welt umgab mich auf immer neue Weise. Sie glitt an mir vorüber und ich bewegte mich auf wundersame Weise in ihr. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie es wohl wäre immer am gleichen Ort zu leben. Eine sehr glückliche Zeit.


Noch heute emfpinde ich eine tiefe Verbundenheit zum Wasser und zu den Schiffen.
Und so ist das Schiff für mich ein Symbol der Freiheit. Eine Freiheit, die völlig unabhängig von äußeren Begrenzungen erlebbar ist. Die Freiheit, die auch nicht durch noch so enge Mauern beschnitten werden kann. Es ist die Freiheit im Kopf. Die Phantasie, die sich über alle Begrenzungen hinweg entfalten kann. Die alle Hindernisse und Hürden überwinden kann.
Eine Freiheit, die mir niemand nehmen kann.

Die Burg


Als Binnenschiffer waren wir sehr viel auf dem Rhein unterwegs. Ganz besonders schön ist auf der  Mittelrheinstrecke die Gebirgsstrecke von Oberwesel bis St. Goar. Steile, felsige Hänge, Weinberge und hoch oben auf den Felsen thronende trutzige Burgen bestimmen den Charakter der Landschaft. Jede Burg hat ihre Geschichte und hütet so manches Geheimnis - eng damit verbunden das Leben der Menschen in und um die Burg. Sie bot durch ihre Befestigungsanlagen Sicherheit. Man konnte sich hinter ihren Mauern verschanzen, sich verbergen. Kämpfe wurden ausgefochten, es gab Siege und Niederlagen, es wurde gelacht und geweint, Feste wurden gefeiert, Träume geträumt ...

Später dann entwickelten sich die Burgen immer mehr zu Schlössern, die Schutzfunktion trat in den Hintergrund. Sie dienten nun als repräsentative, oft prachtvoll ausgestattete adlige Herrenhäuser.


Meine Geheimnisse,
meine kühnsten Träume, meine zerplatzten Träume, 
meine sehnlichsten Wünsche, 
meine unausgegorenen Pläne. 
Mein geschützter Raum.
Für all das steht die "Burg".
 Mein prachtvolles "Schloß".


 Das hab ich tatsächlich so gefunden
 - ein kleines Steinchen, das fest in der Scherbe eingeschlossen ist



 Alle Scherben wurden in ihrem Orignalzustand eingefügt, sie wurden nicht mehr nachbearbeitet.


 Wer erkennt den Schriftzug 
- welches Geheimnis steckt da drin?



 Als ich diesen abgebrochenen Henkel fand
(vermutlich von einer Tasse),
 wußte ich sofort: das wird mal ein Aufhänger!


 Die Kanten sind vom Wasser ganz glatt geschliffen
- also keine Verletzungsgefahr.


Und nun der Gesamteindruck


Unter der Arbeitsfläche fehlt noch ein Vorhang
 - kommt noch!



Das große Löwen-Mosaik entstand, 
weil der Rand  für eine volle Fliesenbreite
 nicht ausgereicht hätte.



Und wer noch nicht genug hat von Scherbenmosaiken
 - demnächst gibt's ein weiteres Thema
- allerdings auf eine etwas andere Art ...

7 Kommentare:

  1. liebe antje!!!!! das ist die schönste fliesenwand die ich je sah!!!! und das beste ist - sie hat bedeutung! wunderbar wie du hier persönliche geschichte und design verflochten hast!!!!! auch der rest - zb. das schnörkelige regal - ist wunderschön! da würde ich sogar freiwillig abwaschen :-)
    und ich werde jetzt immer wenn ein güterschiff auf der elbe vorbeituckert an dich denken! hört sich nach einer schönen kindheit an.....
    schöne ostern mit vielen leckeren ostereiern!! xxxxxx

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  2. Ach liebe Beate - viiiiiiielen Dank für Deine anerkennenden Worte!!!!! Das macht mich richtig glücklich! Es ist einfach wunderbar, so eine begeisterte Rückmeldung zu bekommen - DANKE!!!
    Schau noch mal in den Text - ich hatte ganz vergessen noch ein paar Links einzufügen. Das hab ich schnell nachgeholt, damit man noch ein paar Bilder sehen kann aus einem früheren Post über meine Kindheitserinnerungen.
    Und wenn Du wieder einmal ein Güterschiff auf der Elbe siehst und es ist vielleicht ein Kind darauf - einfach mal Winken - das hab ich früher geliebt!
    Ich wünsch Dir auch fröhliche Oster mit hoffentlich Sonnenschein und vielen bunten Ostereiern!!!
    Herzlichst Antje

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    1. wie schön und romantisch! die fotos und die geschichte der frisierkommode - so rührend!
      leider sieht man gar keine familien mehr auf den schiffen - ist vermutlich verboten mittlerweile. aber hier fährt immer mal der letzte heckrad-schlepper herum, ein tschechisches schiff, ganz grossartige technik und ein sehr lustiger kapitän :-) hab ich natürlich besichtigt als der mal in der nähe festgemacht hatte! schöne ostergrüsse - mit sonne!!! xxxx

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  3. Bis ich geschnallt habe ,dass es ohne nette Worte n icht geht, lasse ich sie gerne da. Ich kann mir sehr gut als Nordeutsche vorstellen, dass dich das Leben auf einem Schiff geprägt hat. man sieht es an deinen schönen Fotos.Deine Kreativität scheint auch auf dem schiff geboren zu sein. Du bist mit künstlerischer kreativität gesegnet.das was Du anhast gefällt mir auch.
    Schöne Ostern und vielleicht ein Osterhase der im trockenen hoppelt, das wünsche ich Dir, Klärchen (marie-Claire)

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  4. Liebes Klärchen,
    danke, daß Du sooo nette Worte für mich hast! Ich freue mich sehr darüber. Ja, ich bin dem lieben Gott wirklich dankbar dafür, daß er mich mit Kreativität beschenkt hat.
    Danke für Deinen Besuch! Ein bißchen Sonnenschein für den Osterhasen wär toll - hoffentlich bringt er Dir viele bunte Ostereier!
    Liebe Grüße
    Antje

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  5. Liebe Antje,
    was du über deine Kindheit schreibst, klingt für mich so ungewöhnlich und faszinierend! Das, was du über den geborgenenen kleinen Raum beschreibst, kann ich immerhin in gewisser Weise nachvollziehen, denn in meiner Kindheit hatten meine Eltern einen Wohnwagen, den wir nicht nur in jedem Urlaub als unser Zuhause betrachteten, sondern auch an jedem Wochenende, viele Jahre lang, auch im Winter, denn da stand der Wagen auf einem Wintercampingplatz an einer Skipiste, über die ich mit meinen Freunden flitzte. Das war MEINE Kindheits- und Jugenfreiheit. Und Schiffe, am Wasser sein, die Wellen schaukeln spüren, das ist etwas, das ich auch schon seit meiner Kindheit liebe, seit wir auf einem klapprigen "Bananendampfer" mitsamt unserem Wohnwagen nach Korsika gefahren sind, bei schwerer See. So viele kotzten über die Reling, aber ich nicht (und meine Eltern auch nicht) - ich liiiiiebte es! Das war im Mai 1967 und ich war 5 Jahre alt. Die ständig vorübergleitende Welt, das keine Freunde haben und sich trotzdem glücklich fühlen - das sind wiederum Dinge, die ich in der Form nicht erlebt habe, aber ich glaube, ich kann ein bisserl fühlen, wie das gewesen sein muss. Anders, aber schön. Deine ganze Geschichte steckt jedenfalls in deiner kreativen Arbeit, man kann so viel herausspüren - da steckt einiges an Lebensfreude und Freude am Schaffen drinnen. Herrlich, wie du Schiff und Burg und all die Fundstücke in deine wunderschöne Küche eingebaut hast - und den Henkel, der nun ein Haken ist! :o)
    Schön finde ich auch die Kleider, die du in deinem vorigen Post gezeigt hast - und ich "beneide" dich ein bisschen (natürlich nicht missgünstig, sondern ich meine den "Neid", der sich auch solche Talente wünscht!) - denn ich bin leider ein Näh-Antitalent...
    Herzliche Rostrosengrüße
    und ein frohes Osterfest!

    (⁀‵⁀,) ✿
    .`⋎´✿✿¸.•°
    ✿¸.

    Alles Liebe, Traude

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  6. Liebe Traude,
    ganz lieben Dank für diese Fülle netter Worte!!! Ein schönes Gefühl, so viel echtes Interesse zu erfahren!
    So wie du erzählst, warst auch Du recht häufig mit der Familie auf Reisen - und zwar eher auf die naturverbundene Art. Ich bin sicher, daß man so viel mehr erlebt als im Luxushotel oder auf dem Traumschiff.
    Das mit dem Neid hab ich schon richtig verstanden - Zwinker - aber das ist ja grad so schön: wir haben alle unterschiedliche Talente mitbekommen - wie wunderbar, daß wir uns auf diese Weise so herrlich austauschen und einander teilhaben lassen können!
    Herzliche Ostergrüße und hoffentlich ein bißchen Sonnenschein
    Antje

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