Es ist die Frisierkommode meiner Mutter.
Meine Eltern haben 1954 geheiratet und zu diesem Anlaß hielt sie damals Einzug in den neuen Hausstand meiner Eltern. Ich erinnere mich genau daran, wo sie stand.
Die Kommode bereiste sogar viele Jahre die Binnengewässer von ganz Deutschland, der Niederlande, Belgien und sogar der Schweiz. Klingt komisch - aber hier bin ich groß geworden: auf einem Binnenschiff.
Meine Eltern waren Schiffer und ich habe sehr viel Zeit vor allem im Ruderhaus verbracht. Aus dieser Zeit sind meine schönsten Kindheitserinnerungen - ich habe dieses Leben geliebt.
Noch heute sehe ich meine wunderschöne Mutter, wie sie sich vor diesem Spiegel herrichtete, wie sie sich frisierte und genau so hat sie in diesem Spiegel beim Nähen ihre Anproben begutachtet .
So viele Jahre war diese Frisierkommode fester und überaus wichtiger Bestandteil meines Elternhauses. Sie könnte ein ganzes Leben - ja eine ganze Familiensaga - erzählen ...
Die Kommode gehörte zu einem kompletten Ensemble - Bett, Nachttischchen, Kleiderschrank und eben die Frisierkommode. Das wundervoll gemaserte Birkenholz duftet noch heute sehr angenehm. Dieser Geruch ist ganz eng verbunden mit dem Schatz meiner Kindheitserinnerungen.
Die Kommode gehörte zu einem kompletten Ensemble - Bett, Nachttischchen, Kleiderschrank und eben die Frisierkommode. Das wundervoll gemaserte Birkenholz duftet noch heute sehr angenehm. Dieser Geruch ist ganz eng verbunden mit dem Schatz meiner Kindheitserinnerungen.
Wie es in den 50er Jahren so Mode war, gehörte dazu eine gepolsterte Wäschetruhe - hellgrün mit grünen Posamenten - ebensolche hingen an den Schlüsseln der Schranktüren. Und auf der Kommode standen Utensilien aus grünem Kristallglas.
Vor ein paar Jahren gab es dann ein neues Schlafzimmer und das alte wanderte auf den Dachboden. Schrank, Bett und Nachttischchen sind zu meinen Geschwistern gezogen. Aber die Frisierkommode hatte ich für mich reserviert und letzten Sommer ist sie in die Villa Lilla eingezogen.
Der wertvolle, dreiteilige Kristallspiegel ist nicht mehr so strahlend wie damals, nach fast 60 Jahren ist er stellenweise etwas eingetrübt.
Der leicht bräunliche Streifen, der sich quer über den ganzen Spiegel zieht, stört auch nicht wirklich.
Der leicht bräunliche Streifen, der sich quer über den ganzen Spiegel zieht, stört auch nicht wirklich.
Die Glas-Abedeckplatte - oh Wunder -
ist über all die Jahre heil geblieben.
Das schöne grüne Kristallglas-Set gibt es leider nicht mehr.
Nun stehe ich heute wieder vor diesem Spiegel und begutachte meine Anproben. Die Bilder von mir in diesem Blog sind alle vor diesem Spiegel aufgenommen.
Auch wenn sie Gebrauchsspuren hat - die Griffe blinken nicht mehr, einer wurde im Laufe der Jahre auch mal ausgetauscht - diese Frisierkommode ist für mich mein wertvollstes Einrichtungsstück in meiner Villa - mein längster Wegbegleiter!
Und wenn wir schon mal bei den Fünfzigern sind - die Postkarte, die oben links am Spiegel klemmt, ist eine meiner Lieblingspostkarten (das Photo wurde zwar im August 1948 aufgenommen, paßt aber trotzdem in diese Zeit). Ich habe die Postkarte ab photographiert, um sie euch zu zeigen. Zu sehen ist Pablo Picasso mit Francoise Gilot. Ich liebe diese Stimmung und vor allem dieses Kleid!!!! Ich würde es gerne einmal nächnähen - vielleicht finde ich ja mal einen passenden Schnitt.